Böse Schwiegermutter, fieser Schwiegervater?

Wie das Zusammenleben mit den Schwiegereltern funktioniert

Von Katharina Cichosch
24. November 2014

Über kein Familienmitglied gibt es so viele böse Sprüche, so viele fiese Lieder und Spitznamen wie über die Schwiegermutter. Vor allem Frauen sollen es schwer mit der Mutter ihres Göttergatten haben - während umgekehrt Männer sich schon einmal in direkter Konkurrenz zum Vater Ihrer Auserwählten fühlen können.

Verständnis für die Gegenseite

Doch selbst, wenn keine unmittelbar persönlichen Konflikte ins Haus stehen, kann der Umgang mit Schwiegermama und - Papa manchmal kompliziert werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Denn zum Einen fühlen sich viele Eltern immer noch als diejenigen, die ihr Kind eigentlich am besten kennen - und, noch schlimmer, am besten wissen, was gut für den Sohn oder die Tochter ist.

Hier ist beiderseitiges Verständnis nötig: Partner sollten verstehen, dass die Eltern ihres bzw. ihrer Liebsten auch nur Menschen mit Fehlern sind - und womöglich Verlustängste haben. Je unterschiedlicher die Lebensentwürfe und Wertvorstellungen, desto krasser können diese ausfallen.

Auch deshalb mischen sich (Schwieger-) Eltern immer wieder ein, wenn es um Themen wie Wohnungseinrichtung, Erziehung der (Enkel-) Kinder oder auch schlicht die Frage, ob man in der Wohnung rauchen sollte oder nicht, geht.

Grenzen sind wichtig

Während man über das ein oder andere schnippische Wort ruhig einmal hinweghören darf, sollte man sich eines allerdings nicht gefallen lassen: Permanente Einmischung. Hier ist es wichtig, Grenzen zu ziehen - und zwar zunächst einmal für sich selbst.

Es entlastet die Beziehung ungemein, wenn jeder Partner für sich entscheiden darf, welche gut gemeinten Tipps er von den Eltern bzw. Schwiegereltern annimmt und welche nicht. Dabei sollten Sie niemals persönlich oder gar ausfallend werden, sondern die Sache sportlich sehen: "Nein, das sehe ich anders" ist oft effektiver als eine Grundatzdiskussion oder gar ein beleidigtes "In meinem Haus bestimme ich".

Bei gemeinsamen Aufgaben wie Wohnung oder Kinder sollte man sich natürlich einig sein - und dies auch vor den (Schwieger-) Eltern demonstrieren. Tipp: Vor dem Besuch über wichtige Themen sprechen und eine gemeinsame "Richtung" bestimmen - diese muss ja nicht auf immer und ewig bindend sein, aber zumindest für den Moment gültig bleiben.

Spaß haben statt streiten

Es klingt vielleicht banal, ist aber immer noch die wirksamste Methode, um mit den eigenen Schwiegereltern gut auszukommen: Unternehmen Sie etwas zusammen! Und das meinen wir wörtlich - planen Sie einen Ausflug, gehen Sie ins Kino oder Theater oder verbringen Sie einen schönen Abend beim Italiener um die Ecke.

Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen und können sogar darüber hinweghelfen, dass man sich eigentlich nicht immer so viel zu sagen hat. Und: Je mehr Zeit wir mit anderen Menschen verbringen, umso eher verstehen wir sie - ohne lange Diskussionen und ohne harte Konflikte. Die sollte man nämlich wirklich nur angehen, wenn man sich auch wirklich sicher ist, dass man damit nicht mehr Schaden als Nutzen anrichtet.