BPH durch Implantat beheben: Die gutartige Vergrößerung der Prostata kann behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
19. September 2013

BPH steht als Abkürzung für "benigne Prostatahyperplasie" und beschreibt eine zunächst harmlose Veränderung der Prostata. Bei den betroffenen Männern vergrößert sich die kleine Drüse, da sich mehr Gewebe bildet. Es handelt sich dabei aber nicht um Krebs, denn das Gewebe ist vollkommen gesund und unauffällig.

Prostatavergrößerung und Probleme bei Urinieren deuten auf eine Krankheit hin

Man spricht meist auch erst dann von einer echten Krankheit, wenn die Prostata durch diese Vergrößerung zu Problemen beim Urinieren führt. Betroffene Männer müssen nachts gehäuft auf die Toilette und haben nur einen schwachen Harnstrahl.

In den USA ist nun erstmalig eine neue Behandlungsmethode für BPH-Patienten zugelassen worden. Es handelt sich dabei nicht etwa um Medikamente, sondern um ein Implantat. In zwei Studien belegte der Hersteller, dass das Einsetzen seines Implantats die Beschwerden der Männer deutlich lindern kann. Das Urinieren normalisiert sich nach dem Einsetzen wieder, da das Implantat die Verbindung zwischen Prostata und Harnröhre offen hält. Dadurch kann der gebildete Harn wieder weitgehend normal fließen. Möglich wird dies durch eine kleinere Operation, die beim Urologen durchgeführt werden muss.

Studien zeigen: Der Einsatz von Implantaten verhilft zu verbessertem Harnfluss

In der ersten Studie mit 274 Teilnehmern konnte der Harnfluss im Schnitt um 30 Prozent gesteigert werden. Auch das Einsetzen der Implantate stellte sich als einfach heraus und gelang in 98 Prozent der Fälle problemlos. Auch in der zweiten Studie war der Erfolg vergleichbar und alle Männer gaben bei den Nachuntersuchungen nach zwei Jahren an, dass ihre Lebensqualität sich merklich verbessert hatte.

Zulassung für Implantate in Europa und den USA steht noch aus

Allerdings gab es bei beiden Studien keine Vergleichsgruppen. Die gute Verträglichkeit und der Erfolg haben die Arzneimittelbehörde FDA jedoch dazu bewegt, die Implantate für die allgemeine Anwendung in den USA freizugeben. In Europa läuft derzeit eine Studie, die für die Zulassung in der EU die nötigen Daten sammeln möchte.