Brasiliens kulinarische Spezialitäten

Von Beke Enderstein
21. Mai 2014

Während Caipirinha auf Basis von Zuckerrohrschnaps, dem bekannten Cachaça, auch in Europa beliebt ist und nicht nur bei Cocktail-Fans als brasilianischer Klassiker gilt, hat die vielschichtige Küche Brasiliens weit mehr zu bieten.

Kulinarische Highlights aus Brasilien

Wir haben in freudiger Erwartung auf die Fußball-WM schon mal über den Tellerrand geschaut und nennen Interessierten leckere Highlights von der Copacabana, Rio de Jeneiro und Co. Dann steht einer erfolgreichen Weltmeisterschaft auch in puncto südamerikanischem Genuss nichts mehr im Wege.

Die klassische Küche Brasiliens gibt es übrigens gar nicht - je nach Gegend gibt es starke Unterschiede, wobei die Gerichte von unterschiedlichen Einflüssen über zahlreiche Jahrhunderte geprägt wurden. Charakteristisch für die urbrasilianische Kochkunst der Indios sind Maniok, Palmherzen sowie die saftige Ananas, die sich in den unterschiedlichen Landesteilen wiederfinden. Zusätzlich wurde das Essen durch portugiesische Einflüsse geprägt.

Und typischerweise enthalt die Küche Brasiliens einen hohen Anteil an Fleisch - insbesondere Rind und Schwein. Besonders beliebt ist das Servieren von Fleischspießen in Restaurants, die eher als Fleischtempel bezeichnet werden können. Der europäische Trend, öfters die Woche auf Fleisch zu verzichten bzw. den Konsum einzuschränken, ist in Brasiliens Küche (noch) nicht angekommen.

Chilis, Okraschoten und Mangos

Liebhaber der maritimen Genüsse sollten unbedingt mal den traditionell brasilianischen Fischeintopf probieren - bekannt als Moqueca. Dieser wird unter anderem aus Palmfrüchten, Krabben, Fisch und Dendéöl zubereitet und stammt aus Bahia. Typisch für diese Gegend, wo die Fußball-WM startet, sind feurige Chilis, Okraschoten und Mangos - geprägt durch die afrikanische Küche früherer Sklaven.

Nimmt man die Beilagen unter die kulinarische Lupe, fallen vor allem Bohnen sowie Reis ins Gewicht. Sogar süße, österreichisch angehauchte Mehlspeisen sind in einigen Gegenden Brasiliens zu finden - all diese Zutaten sind durch europäische, aber auch asiatische Länder geprägt.

Feijoada - Brasiliens Nationalgericht

Als Nationalgericht gilt das Bohnengericht Feijoada, welches auf einem früheren Sklavenessen basiert und typischerweise in einem großen Kochtopf zubereitet wird. Angereichert wird dieses brasilianische Gericht mit verschiedenen Fleischsorten. Als Beilage wird zum Beispiel Farofa, eine Speise aus geröstetem, gemahlenem Maniok und Reis sowie Kohlgemüse serviert.

Für den kleinen Snack zwischendurch wird in Brasilien Fingerfood am Straßenrand bzw. am Strand angeboten, welches auch die Besucher der WM versorgen wird - klassischerweise verkauft von weiß gekleideten Frauen. Diese weiblichen Baianas verkaufen in Fett gebackene Bohnenküchlein, welche mit Paprika, Zwiebeln, Tomaten und Krabben gefüllt und in Papier gehüllt mit Chili-Dip serviert werden. Auch Käsebrötchen aus Tapioka sowie ausgebackene Pasteten mit Krabben oder Hühnchen gelten ebenfalls als typischer, brasilianischer Snack.

Cocktails und Gebäck

Abgerundet werden die brasilianischen Spezialitäten durch Cocktails - neben dem Klassiker Caipirinha sind auch Batidas bzw. Mischgetränke aus Cachaça, Obstsaft oder Kaffee flüssige Highlights.

Für die nötige Süße sorgt Gebäck. Neben eines speziellen Schokokuchen mit Paranüssen ist auch ein feuriger Kokoskuchen, aromatisiert mit Pfeffer, bei Brasilianern beliebt. Ansonsten basieren viele Desserts auf reifen Früchten, beispielsweise Ananas, in purer oder gebackener sowie flambierter Form.