Brasiliens Cachaça - Hochprozentiges und Cocktails aus Zuckerrohr

Von Dörte Rösler
27. Januar 2014

Die brasilianische Seele ist aus frisch gepresstem Zuckerrohr destilliert - zumindest behaupten das Liebhaber von Cachaça. Sie verkosten die hochprozentige Spirituose in einem festen Ritual, erst schwenken und schnuppern, einen Tropfen auf dem Handrücken verreiben und dann einen Fingerhut auf der Zunge zergehen lassen.

Cachaça als Basis für Caipirinha

Trotz liebevoll umständlicher Traditionen und eines Alkoholgehalts von 38 bis 48 Prozent genießen die Brasilianer Cachaça in großen Mengen. Rund 1,3 Milliarden Liter kommen jährlich auf den Markt. Neben den Einheimischen sind die Deutschen die zweitbesten Abnehmer. Hierzulande trinkt man den Zuckerrohrbrand allerdings selten pur. Beliebter ist er als Basis für Caipirinha.

Preislich kann Cachaça es mit einem guten Whiskey aufnehmen. Zwar gibt es im Heimatland des Zuckerrohrs auch billigen Fusel - exportiert werden aber vor allem Edelbrände, die durch die Lagerung in alten Holzfässern ihre individuelle Note erhalten. Amburanaholz verleiht Cachaça etwa die Farbe von Bernstein. Auf der Zunge entfaltet sich das Aroma von Zimt.

Cocktail-Rezepte mit Zuckerrohrschnaps

In Brasilien bieten "Cachaçiers" mittlerweile Workshops an. Südlich von Rio, wo Cachaça vor Jahrhunderten erfunden wurde, können Besucher auch eine der klassischen Destillerien besichtigen. Hierzulande dürfte sich das Interesse am Zuckerrohrschnaps spätestens zur Fußball-WM steigern. Mit einem der vielfältigen Cocktail-Rezepte erwacht die Seele Brasiliens auch in Deutschland.