Brille aus dem Internet - Augenärzte raten zur Vorsicht

Von Dörte Rösler
15. April 2014

Beim Brillenkauf verlassen sich immer mehr Deutsche auf einen virtuellen Optiker. Die Qualität von Gläsern und Fassungen ist ebenso gut wie im Fachgeschäft, dafür liegt der Preis meist niedriger. Aber was ist mit der Passform?

Wer optimal sehen möchte, sollte die Brille individuell an den Kopf anpassen lassen - dazu raten die Berufsverbände von Optikern und Augenärzten.

Knapp 20 Online-Optiker bieten mittlerweile Brillen und Beratung über das Internet. Sie punkten mit einer riesigen Auswahl an Modellen, aus denen der Kunde bequem die gewünschte Form oder Farbe, Größe oder Materialien herausfiltern kann. Bei manchen Händlern lassen sich sogar Fotos hochladen oder per Webcam verschiedene Brillen virtuell anprobieren.

Die Probleme der Online-Brillen

Ein Augenabstandsmesser zum Ausdrucken und Ausschneiden soll die richtige Zentrierung garantieren. Aber reicht das aus? Wie das Modell tatsächlich auf der Nase sitzt, erfahren die Nutzer erst zu Hause. Und ob Pupillendistanz oder Hornhautscheitelabstand stimmen, lässt sich vom Kunden gar nicht ermitteln. Fehlerhafte Werte zeigen sich erst nach längerem Gebrauch: durch Nackenverspannungen oder Kopfschmerzen.

Zumindest Brillenträger mit anatomischen Besonderheiten sollten deshalb beim Optiker vor Ort kaufen. Auch Gleitsichtbrillen müssen perfekt auf die Pupillen ausgerichtet sein, so dass ein Besuch beim Fachmann ratsam ist.

Wer dennoch lieber die günstigen Internet-Preise nutzen möchte, sollte einen Shop mit Rückgaberecht wählen. Zwar muss der Kunde die bestellten Modelle zunächst alle bezahlen, 30 Tage lang kann er sie aber in Ruhe ausprobieren. Und Achtung: Die Rückgabe von individuell gefertigten Gläsern ist problematisch.