Brille macht nicht intelligenter: Bildung sorgt für Kurzsichtigkeit

Gebildete Menschen sind häufiger kurzsichtig

Von Nicole Freialdenhoven
3. Dezember 2014

Ein Klischee will es, dass Brillenträger intelligenter und gebildeter sein sollen. So mancher setzt sich heute sogar eine Brille mit Fensterglas auf in der Hoffnung, dadurch ein wenig intellektueller zu wirken.

Theorie: Bildung führt zu Kurzsichtigkeit

Tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Bildung und Brille, jedoch genau andersherum: Untersuchungen ergaben, dass eine höhere Schulbildung häufiger zur Kurzsichtigkeit führt und damit zum Brillentragen.

Die Gutenberg-Studie der Universitätsklinik Mainz hatte dazu 4658 Deutsche zwischen 35 und 74 Jahren befragt: Unter den Hochschulabsolventen waren 53% kurzsichtig, unter den Abiturienten und Berufsschulabsolventen nur 35% und unter den Menschen ohne höhere Schulbildung sogar nur 24%.

Theoretisch verschlechterte jedes zusätzliche Jahr an Bildungseinrichtungen die Sehkraft des Menschen.

Mögliche Gründe für die Kurzsichtigkeit

Einen Grund dafür sehen die Forscher im konzentrierten Arbeiten mit Medien in kurzer Entfernung, zum Beispiel beim Lesen oder bei der Arbeit an Computern.

Um einen weiteren Anstieg der Kurzsichtigkeit zu verhindern, sollten junge Menschen daher darauf achten, täglich auch Zeit im Freien zu verbringen und ihren Augen möglichst viel Tageslicht zu gönnen.