Britische Familie produziert nur eine einzige Tüte Müll pro Jahr

Englischer Haushalt zeigt, wie sich schon beim Einkaufen Müll durch Verpackungen sparen lässt

Von Karin Sebelin
14. Januar 2011

Eine britische Familie aus Gloucestershire verursacht so wenig Müll pro Jahr, dass der in eine Mülltüte passt. Der Rest des Mülls wird durch die Umweltschützer recycelt. Das Ehepaar Richard und Rachelle Strauss und ihre achtjährige Tochter haushalten so sparsam in einem Jahr, dass die Briten jetzt der Kreisverwaltung Anregungen fürs Müllsparen geben sollen.

Flutkatastrophe bringt neues Umweltbewusstsein

Das Paar hatte die Idee zu dieser Sparsamkeit in einem Urlaub in Cornwall in 2004. In Bocastle, einem britischen Küstenort, gab es eine Flutkatastrophe und dies wies der Familie den richtigen Weg.

Die Katastrophe habe ihnen gezeigt, wie der Mensch auf die Natur und Umwelt Einfluss nehmen könne, meinte die Familie Strauss auf einem Internetportal der BBC. Schon beim Einkaufen sollte man sich gut überlegen, wie und ob die Produktverpackung entsorgt werden könne.

Recyceln, kompostieren und auf Verpackungen verzichten

Man müsse versuchen, seine Abfälle in großer Zahl zu recyceln oder stattdessen zu kompostieren. So könne man beträchtlichen Müll sparen. Die Familie kaufe meist in Bioläden ein, die keine Produktverpackungen benutzen und beim Metzger ließen sie die Produkte in ihre mitgebrachten Behälter verpacken.

Sie werden ihren Müllverbrauch wohl nicht noch weiter reduzieren können, nachdem was sie letztes Jahr erreicht haben, meinte die Familie. In der einzigen Mülltüte von 2010 befanden sich Rasierklingen, benutzte Filzstifte und kaputtes Spielzeug.

Schon einmal hatte die Familie Strauss mit einer aufsehenerregenden Aktion auf das Müllproblem hingewiesen. Richard und seine Frau Rachelle sammelten in einem Monat 3.000 Tüten Chips, um den Supermärkten die Menge des nutzlosen Abfalls aufzuzeigen und damit den Bedarf an Recycling-Zentren nahezulegen.

Diese Chipstüten wurden dann in die Philippinen verschickt. Nach der Reinigung wurden sie dort zu Stifte-Etuis und Handtaschen verarbeitet.