Britische Forscher sagen, Hydrogensulfit hat Evolution verzögert

Von Laura Busch
24. Juni 2010

Heutigen Erkenntnissen zufolge entstand Leben auf der Erde erstmals vor rund 4 Milliarden Jahren. Doch "erst" vor circa 500 Millionen Jahren begannen sich langsam die heutigen Lebewesen zu entwickeln. Forscher an der University of Newcastle in Großbritannien wollen nun herausgefunden haben, warum zwischen diesen beiden Ereignissen soviel Zeit vergangen ist.

"Wir haben nachgewiesen, dass die Ozeane lange Zeit fast sauerstofffrei geblieben sind. Stattdessen hat sich in den Ozeanen viel giftiges Hydrogensulfit gebildet, das riesige Flächen vor den Küsten verseucht hat", so der beteiligte Forscher Dr. Simon Poulton. Der Stoff Hydrogensulfit bildet sich unter anderem in faulen Eiern. Die Forscher vermuten, dass er die Evolution dramatisch verlangsamt hat. "Erst bei einem zweiten Sauerstoffanstieg vor etwa 580 Millionen Jahren wurden auch die Ozeane angereichert", so Poulton weiter.

Die Wissenschaftler stützen ihre Vermutungen auf Mineralproben rund um den Lake Superior in Nordamerika. Dort wo der See heute liegt, befand sich einstmals ein prähistorischer Ozean.