Bessere räumliche Orientierung verschaffte Männern Fortpflanzungsvorteil

Gute Orientierung verschafft Männern mehr Sex und Nachkommen

Von Ingo Krüger
18. November 2014

Frauen können nicht einparken und haben auch sonst größere Schwierigkeiten mit dem räumlichen Vorstellungsvermögen als das starke Geschlecht. Dies ist ein bekanntes Klischee. Doch ist es wirklich nur ein Vorurteil?

US-Wissenschaftler haben bei einer Expedition zu zwei Naturvölkern in Namibia Raumvorstellung und Orientierungsvermögen von Männern und Frauen verglichen. Die Twe und Tjimba leben halbnomadisch als Jäger und Sammler. Dabei legen die Männer größere Entfernungen zurück und kommen häufiger in andere Landstriche. Sie hatten zudem in der Regel Kinder mit unterschiedlichen Frauen. Bei Tests zeigten sie eine bessere Orientierung als Frauen.

Der mögliche Grund für die bessere Orientierung

Die Forscher sind der Ansicht, dass ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein besserer Navigationssinn zu einem größeren Fortpflanzungserfolg führen. Wer weiter reist und dabei mehr Leute kennenlernt, habe auch größere Chancen, auf neue potenzielle Partner zu treffen.

Der evolutionäre Ansporn für Männer war demnach wahrscheinlich einfach größer. Sex und Nachkommen waren die Belohnung für eine bessere Orientierung. Im Laufe der Zeit, so die Wissenschaftler, habe sich daher bei Männern ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen entwickelt als bei Frauen. Dies sei auch heute noch so.