Britische Studie: Viele "Hausgeburten" enden in der Klinik

Studienleiter Brocklehurst will einen genauen Kosten-Nutzen-Vergleich zwischen Hausgeburt und Klinikgeburt vornehmen

Von Frank Hertel
29. November 2011

In der aktuellen Ausgabe des "British Medical Journal" ist eine Studie der Universität Oxford zu lesen, die sich mit den Risiken einer Geburt befasst. Studienleiter Brocklehurst sagt, dass dieses Risiko bei einer normalen Schwangerschaft sehr gering ist. Insgesamt wurden 65000 Frauen untersucht, die ein einzelnes Kind ab der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt brachten. 17000 Geburten erfolgten zuhause. Es gab insgesamt 250 schwere Komplikationen. Das sind 4,3 Ereignisse auf 1000 Geburten.

Weniger Kaiserschnitte durch Hausgeburten

Die Hausgeburten führten seltener zum Kaiserschnitt. Nur 2,8 Prozent der Hausgeburten wurden nach einem Transfer in die Klinik per Kaiserschnitt durchgeführt.

Bei den Krankenhausgeburten waren es 11,1 Prozent. Allerdings erfolgte bei 45 Prozent der Erstgebärenden, die zuhause ihr Kind bekommen wollten, aus Sicherheitsgründen schon im Vorfeld der Geburt der Transfer in die Klinik. Bei den Frauen, die schon ein Kind zur Welt gebracht hatten, war das nur bei 12 Prozent der Fall.

Der Kosten-Nutzen-Vergleich

Eine normale Hausgeburt ist in England 310 Pfund billiger als eine Krankenhausgeburt, aber aufgrund der vielen Krankenhaustransfers möchte Brocklehurst noch einen genauen Kosten-Nutzen-Vergleich zwischen Hausgeburt und Klinikgeburt vornehmen.