Britische "Vogue" führt Regeln gegen die Ausbeutung von Models ein

Von Melanie Ruch
15. April 2013

Modeln ist für viele junge Mädchen der Traumjob schlechthin. Doch das Modelleben ist oft alles andere als rosig, vor allem in den großen Modehochburgen wie Mailand oder Paris. Aber auch in Großbritannien werden Models häufig ausgebeutet und dagegen will die britische "Vogue" nun mit einer Art "Kodex" vorgehen.

Dieser Kodex beinhaltet Regeln und Rechte für Models, die diese unbedingt von ihren Auftraggebern einfordern sollten. Dort heißt es beispielsweise, dass ein Arbeitstag am Set nicht länger als zehn Stunden dauern sollte. Nach fünf Stunden Arbeit haben die Models zudem ein Anrecht auf eine Pause, die ihnen neben einer Ruhephase auch genügend Zeit bieten sollte, um etwas zu essen. Für das Essen sollte am Set gesorgt sein, ebenso wie für angenehme Temperaturen und Umkleidekabinen.

Sollte die Produktion Nacktaufnahmen erfordern, muss vorher die schriftliche Einverständniserklärung der Models eingeholt werden. Models, die unter 16 Jahre alt sind, dürfen zudem nicht für Aufnahmen gebucht werden, die volljährige Frauen darstellen und die Bezahlung der Models muss zeitnah erfolgen, schreibt die "Vogue".

Branchenkenner begrüßen zwar den Versuch gegen die Ausbeutung vorzugehen, zweifeln jedoch daran, dass der Kodex den Models tatsächlich dabei helfen wird sich nicht ausbeuten zu lassen. Gerade junge, aufstrebende Models gehen für einen Karriereschwung oft Kompromisse ein und ziehen sich beispielsweise gegen ihren Willen vor der Kamera aus, nur um Probleme am Set zu vermeiden.

Vielen wird auch von Anfang an eingetrichtert, dass das Ablehnen von freizügigen Aufnahmen oder Nacktaufnahmen der Karriere im Weg stehen könnte. Um die Rechte der Models tatsächlich durchsetzen zu können, wären Gesetze und entsprechende Strafen notwendig.