Brustkrebs-Gen lässt bei Männern die Gefahr für Prostatakrebs steigen

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2012

Das Gen "BRCA1" ist in der Wissenschaft als ein Brustkrebs-Gen bekannt. Liegt es in einer ungünstigen Mutation vor, so steigt bei Frauen die Gefahr auf einen Tumor in der Brust. Doch auch bei Männern kann dieses Brustkrebs-Gen für Ärger sorgen. Bei ihnen fördert es allerdings nicht die Tumorbildung in der Brust, sondern in der Prostata. Eine aktuelle Studie geht davon aus, dass von 1.000 betroffenen Männern mindestens fünf ihren Krebs aufgrund des mutierten Gens haben. Die bedeutet, dass durch das Gen die Prostatakrebs-Gefahr sofort um das Vierfache steigt.

Diese neue Erkenntnis konnte man eher durch Zufall gewinnen. Eigentlich waren Familien mit gehäuften Fällen von Brustkrebs untersucht worden. Da man aber auch bei den männlichen Mitgliedern nach dem Gen Ausschau hielt und auch bei ihnen einen Check up der Gesundheit durchführte, fiel die auffallend große Zahl der Männer mit Prostatakrebs auf. Um diesen Phänomen weiter auf die Spur zu gehen, betrachtete man dann 886 Patienten genauer und stellte auch bei diesen das Gen in mutierter Form fest.

Da man aus älteren Erhebungen weiß, dass jeder 1.000 Mann das mutierte Gen in sich trägt und laut Studie fünf von 1.000 Männern mit den Gen Prostatakrebs entwickeln, lässt sich auch die genaue Gefahr für die Männerwelt an sich berechnen. Allgemein steigt das Risiko auf Krebs in der kleinen Drüse für alle Träger des mutierten Gens um 8,6 Prozent.