Cannabis als Medizin - wann die Droge zur Therapie erlaubt ist

Von Dörte Rösler
31. Januar 2014

Die medizinische Wirkung von Cannabis ist wissenschaftlich belegt, und viele Patienten berichten über gute therapeutische Erfolge mit der Droge. Wie einige andere Länder hat Deutschland deshalb die Marihuana-Gesetze gelockert. Die gesetzlichen Hürden sind allerdings hoch.

Selektive Cannabis-Verschreibung

Seit 2011 dürfen Ärzte hierzulande Fertigarznei "Sativex" verschreiben - aber nur mit Betäubungsmittel-Rezept und ausschließlich für Multiple-Sklerose-Kranke. Auf eigene Kosten dürfen diese auch die synthetischen Cannabis-Wirkstoffe Dronabinol und Nabilon aus dem Ausland beziehen oder mit Ausnahmeerlaubnis pflanzliche Extrakte erwerben.

Therapeutische Wirkung

Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sind bei der Bundesopiumstelle knapp 400 solcher Ausnahmeanträge eingegangen - 196 Personen dürfen Cannabis aktuell zu therapeutischen Zwecken nutzen. Der Haupt-Inhaltsstoff Tetrahydrocannabinol (THC) wirkt etwa krampflösend, und er lindert neuropathische Schmerzen. Bei HIV- und Krebspatienten reduziert THC die Übelkeit, hemmt Entzündungen und steigert den Appetit.