Cannabis ist als Schmerzmittel nicht immer wirkungsvoll

Von Alexander Kirschbaum
2. Januar 2013

Opiate sind wirkungsvollere Schmerzmittel als Cannabis, da sie den Schmerz abstellen. THC, der Hauptwirkstoff der Hanfpflanze, kann hingegen bei einigen Patienten den Schmerz lindern - bei anderen Menschen entfaltet Cannabis allerdings überhaupt keine schmerzstillende Wirkung.

Hirnforscher haben den Grund dafür jetzt herausgefunden. Die Forscher testeten das Schmerzempfinden von zwölf Probanden. Dazu bestrichen sie eine Hautpartie der Versuchsteilnehmer mit einer Creme, die einen Reizstoff enthielt und Schmerzen verursachte. Manchmal war die Creme auch nur ein Placebo. Den Inhalt der verabreichten Schmerzmittel kannten die Probanden auch nicht - entweder enthielten sie 15 mg THC, oder nicht.

Alle Teilnehmer fühlten durch durch den Reizstoff einen brennenden Schmerz auf der Haut, das Placebo erzeugte keine Reaktion. Nach der Einnahme von Cannabis machten die Teilnehmer die selben Angaben, allerdings wurde der Schmerz von manchen Probanden dann als weniger stark eingestuft.

Ein Ergebnis, das mit Untersuchungen in der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) übereinstimmt. Das THC hatte bei einigen Teilnehmern die Schmerzsignale nicht an das Angstzentrum des Gehirns weitergeleitet, oder diese Signale gehemmt, sodass den Probanden die Schmerzen erträglicher erschienen. Bei manchen Teilnehmern wurden die Signale allerdings normal weitergeleitet, dadurch zeigte das Cannabis keine Wirkung.

Mit dieser Erkenntnis könnte die Wirkung von Cannabis künftig besser vorhergesagt werden.