Chemikalie Bisphenol A verschlechtert Zeugungsfähigkeit von Männern

Sowohl Menge, Beweglichkeit und Überlebenschance der Spermien sinkt bei Bisphenol A-Kontakt

Von Melanie Ruch
29. Oktober 2010

Die Chemikalie Bisphenol A wird in vielen Kunststoffen verarbeitet, mit denen Menschen auf der ganzen Welt täglich in Kontakt kommen. Es gerät vor allem durch Lebensmittel- und Getränkeverpackungen in den menschlichen Organismus. Schon frühere Studien haben ergeben, dass die Chemikalie die Gesundheit schädigt.

Forscher aus den USA konnten in ihrer Langzeitstudie jetzt feststellen, dass Bisphenol A auch die Fruchtbarkeit der Männer beeinträchtigt.

Qualität und Menge des Spermas sinkt um ein Vielfaches

Für die fünf Jahre andauernde Studie haben die Forscher insgesamt 218 Fabrikarbeiter aus China untersucht, von denen ein Teil bei ihrer Arbeit ständig mit der Chemikalie in Kontakt kommt. Durch eine Befragung konnten andere Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum ausgeschlossen werden.

Anhand von Urin- und Spermauntersuchungen stellten sie fest, dass die Arbeiter, deren Urin eine hohe Bisphenol A-Konzentration aufwies auch eine dreimal verminderte Samenkonzentration hatten. Auch die Überlebensrate der Spermien sank um das Dreifache.

Die Gesamtanzahl der Spermien war teilweise um ein Vierfaches geringer als bei den Arbeitern, die bei ihrer Arbeit nicht der Chemikalie ausgesetzt sind. Außerdem besteht durch Bisphenol A ein doppeltes Risiko, dass die Beweglichkeit der Spermien abnimmt.