Chemiker entwickeln eine neue Methode gegen multiresistente Bakterien

Von Cornelia Scherpe
26. Juli 2013

Multiresistente Bakterien sind immer wieder in den Schlagzeilen. Viele Menschen sind besorgt, denn diese Erreger sind immun gegen Antibiotika und können daher nicht mehr richtig behandelt werden. Ihre Zahl ist außerdem zunehmend, sodass auch Ärzte immer mehr ins Grübeln kommen, wie sie ihren Patienten in Zukunft helfen sollen.

Gerade in Krankenhäusern nimmt die Zahl der Infektionen zu. 4,3 Prozent der deutschen Patienten holen sich eine gefährliche Infektion während eines Klinikaufenthaltes.

Forscher aus Deutschland haben nun einen neuen Weg gefunden, der vielleicht alles verändern könnte. Sie fanden heraus, dass die Oberfläche der Bakterien durch chemische Eingriffe gezielt verändert werden kann.

Die Chemiker gehen daher davon aus, dass durch völlig neue Wirkstoffe ein Bakterium so für den Menschen unschädlich wird.

Als sie in einem Versuch die Oberfläche des Mikroorganismus veränderten, verlor der Erreger seine Haftfähigkeit am menschlichen Gewebe. Er fand banal ausgedrückt also keinen Halt mehr und rutschte von menschlichen Zellen ab.

Indem er sich nicht mehr an die Zellen andocken konnte, war auch eine Infektion nicht mehr möglich.

Laut den deutschen Chemikern könnte man einen ganz neuen Weg der Behandlung gehen, wenn man sich diese Prinzip zunutze macht. Bei der Veränderung der Oberfläche werden auch nur die Bakterien selbst verändert, was eine Gefahr für die gesunden Körperzellen praktisch auf Null minimiert.

Die Forscher haben dabei in den Stoffwechsel der Bakterien eingegriffen, indem sie ihnen eine spezielle Nährlösung gaben. Die Bakterien reagierte darauf, indem sie die Moleküle darin aufnahmen, umwandelten und auf ihrer Oberfläche anreicherten. Genau das machte sie aber so "glatt", dass sie sich nicht mehr an andere Zellen haften konnten.