Mehr Infektionen mit multiresistenten Keimen in Krankenhäusern

Multiresistente Keime sind durch ihre Resistenz gegenüber vielen Medikamenten schwer behandelbar

Von Kathrin Müller
22. August 2011

In Deutschland infizieren sich jedes Jahr mehrere 10.000 Patienten in den Krankenhäusern - also gerade da, wo es keimfrei zugehen sollte! Grundsätzlich trägt jeder Mensch eine Vielzahl an Keimen auf der Haut, zwei Prozent davon sind resistent gegenüber Antibiotika. Viele Bakterien sind harmlos. Doch in Krankenhäusern infizieren sich die Personen mit sogenannten multiresistenten Keimen (MRSA-Keime), die durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber vielen Medikamenten schwer behandelbar sind. Das bedeutet auch, dass sie schwere gesundheitliche Folgen haben können - im schlimmsten Fall kann es sogar zu Amputationen oder Tod kommen.

Senioren sind besonders gefährdet

Solche MRSA-Keime finden sich auf jedem 50. Patient während der Einlieferung in ein Krankenhaus. Dort können die Bakterien schnell die Runde machen und andere Menschen infizieren, deren Immunsystem durch eine Krankheit bereits geschwächt ist.

Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa hat die Anzahl an solch resistenten Keimen während der vergangenen Jahre stark zugenommen. Besonders gefährdet seien Menschen, die mit Masttierhaltung zu tun haben und die Keime von den Tieren übertragen bekommen. Auch Senioren sind anfälliger, da sie häufiger als andere Personengruppen Antibiotika nehmen und dadurch immer weniger eigene Abwehrkräfte haben sowie zeitgleich Bakterien in ihren Körpern immer widerstandsfähiger gegen die Medikamente machen.