Chemotherapie erforscht: Kooperation mit dem Immunsystem

Von Nicole Freialdenhoven
8. April 2013

Obwohl die Chemotherapie bereits seit geraumer Zeit bei der Krebsbekämpfung zum Einsatz kommt, haben sich Forscher des französischen Institutes Gustave Roussy in Villejuif nun zum ersten Mal mit der Frage beschäftigt, wie die Chemotherapie überhaupt im Körper wirkt. Bislang waren Mediziner davon ausgegangen, dass sie ähnlich wie Antibiotika direkt auf Krebszellen einwirkt und diese zerstört. Doch nun kamen sie zu einem anderen Ergebnis: Das Immunsystem hilft mit.

Die Forscher stellten fest, dass Tumore nach der Behandlung mit einer Chemotherapie eine Substanz mit dem Namen ATP freisetzen, ehe sie absterben. Das ATP lockt Immunzellen an, die die Proteine des Tumors aufnehmen und so anderen Immunzellen signalisieren, dass sich ein Eindringling im Körper befindet. Nun hoffen sie auf eine Möglichkeit, die Konzentration des ATP im Körper zu erhöhen um so das Immunsystem zur besseren Bekämpfung des Eindringlings anzuregen und die Zahl der Chemotherapien zu reduzieren.

Chemotherapie ist eine wichtige Säule der Krebsbehandlung, doch da dabei auch viele gesunden Zellen absterben, gilt sie als sehr anstrengend für die Patienten. Eine Kombination aus Krebs- und Immuntherapie könnte daher in Zukunft eine sanftere Option darstellen.