China in der Müll-Krise: Peking parfümiert überfüllte Deponien

Parfümierung der stinkenden Müll-Deponien in China - nur eine kurzzeitige Problemlösung

Von Thorsten Hoborn
13. April 2010

Die Müllbeseitigung in Peking rückt als ernstzunehmendes Problem immer mehr in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses. Denn die Aufnahmekapazität der Müll-Deponien ist nahezu erreicht, in vier Jahren werden sie gänzlich voll sein. Die dort lebenden 17 Millionen Menschen produzieren täglich 18 Millionen Tonnen Müll.

Duftspray aus Hochdruck-Pistolen

Um die Gestanks-Belästigungen für Anwohnern zu reduzieren, wurden mehrere Deponien nun mit Hochdruck-Pistolen befeuert, die ein spezielles Duftspray enthielten. Mit einer Streuweite von bis zu 50 Metern, wurden dutzende Liter pro Minute großflächig verteilt. Die Parfümierung des Mülls stellt aber nur eine temporäre Lösung dar.

Recycling-Anlagen im Gespräch

Chinas Müllproblem nimmt ebenso schnell zu, wie seine Wirtschaft steigt. Acht Prozent jedes Jahr. Millionen von Menschen, die im Zuge des Wegwerf-Life-Styles bei Starbucks und McDonald's essen und Müll produzieren, tragen dazu bei. Dieser wird lediglich komprimiert, verpackt und vergraben.

Das System besitzt keinerlei Recycling-Anlagen. Diese sollen mit einschlägigen Kampagnen in Millionenhöhe nun eingerichtet und propagiert werden. Doch dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen.