China: Schildkröten, Haie und Krokodile in der Wüste

Von Ingo Krüger
6. November 2012

Einen mehr als ungewöhnlichen Fund vermeldete ein Team aus deutschen und chinesischen Wissenschaftlern. Die Forscher entdeckten mitten in der Wüste der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas rund 1800 versteinerte Schildkröten.

Überall befänden sich Knochen, teilte ein Paläontologe vom Museum für Naturkunde in Berlin mit. Sie hätten ihren Augen nicht getraut. Die Panzer der Tiere lägen teilweise wie gestapelt, dicht an dicht im Gestein, so ein Kollege von der Universität Tübingen.

Doch die Fundstätte namens Mesa Chelonia hat noch mehr zu bieten. Schon in den vergangenen Jahren fanden Wissenschaftler dort Überreste von Haien, Krokodilen, Säugetieren sowie diverse Saurierskelette. Was heute eine Wüste ist, war vor 160 Millionen Jahren eine grüne Fluss- und Seelandschaft.

Aufgrund der Schildkrötenfunde gehen Experten davon aus, dass es bereits damals schon starke Klimaschwankungen gegeben haben muss. Während einer Trockenphase hätten sich die Tiere in ein verbliebenes Schlammloch geflüchtet. Da der Regen jedoch ausgeblieben sei, so die Forscher, seien die Reptilien dort verendet.