Chinesen rasieren Bergspitzen für neuen Flughafen

Von Christine Krusberski
14. Juli 2014

In der chinesischen Stadt Hechi spielten sich einzigartige Szenen ab. Für den Bau des Flughafens haben die Chinesen mit Tonnen von Sprengstoff die Bergspitzen rasiert. Wagemutige Passagiere können sich auf eine aufregende Landung auf dem Hechi Jinchengjiang Airport (IATA-Code HCJ) freuen, der in 675 Metern Höhe auf den weggesprengten Bergspitzen thront.

Die Felsen im Gebiet des Yunnan-Guizhou-Plateaus bestehen zum Großteil aus Kalkstein. Um den Airport Hechi zu bauen, wurden 65 Bergspitzen mit Sprengstoff ausradiert. Die Betreiberfirma des Flughafens hat alles versucht, um einen anderen Standort zu finden, allerdings in den bergigen Regionen nichts Passendes finden können.

Schließlich bohrten Experten Löcher in den Kalkstein und begradigten die Bergspitzen, indem sie Sprengsätze zündeten. Das auf diese Weise gewonnene Material wurde zur Auffüllung der Täler verwendet. Die Arbeiten für den Bau des Flughafens begannen bereits 2008 und wurden jetzt mit zwei Jahren Verspätung beendet.

Landung wie auf einem Flugzeugträger

Der Airport in Hechi ist für kleinere Maschinen konzipiert, denn die Landebahn ist nur 2,2 Kilometer lang. Der Bürgermeister sprach von einem Gefühl wie bei der Landung auf einem Flugzeugträger. Die Räumlichkeiten sind sehr beengt und es steht nur ein Terminal zur Verfügung.

Ab August sollen drei Flüge pro Stunde abgefertigt werden. Nicht viel, dennoch löst die Eröffnung des Hechi Jinchengjiang Airports bei Flugreisenden Freude aus, denn bisher mussten Passagiere erst nach Guilin fliegen und anschließend 200 Kilometer weit fahren, um die Städte Chongqing und Haikon zu erreichen. Der neue Flughafen soll demnächst als Zwischenstopp genutzt werden.