Co-Abhängigkeit: Das Leiden der Partner von Süchtigen

Angehörige von Alkoholikern sollten loslassen und sich selbst was gutes tun

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
22. Januar 2005

Ein Alkoholiker lässt mindestens ein bis zwei Menschen unter seiner Sucht leiden. "Co-Abhängigkeit" nennen Suchtexperten den Teufelskreis, der Angehörige an die Abhängigen bindet und sie ebenfalls schwer krank machen kann.

"Liebesbrief" an den Süchtigen

Der Sinn des Lebens bestehe bei Co-Abhängigen am Ende nur noch in der Sorge um den Kranken, sagt der Sucht-Experte Dr. Helmut Kolitzus, München, in der Gesundheitszeitschrift Apotheken Umschau. Er rät Betroffenen, schonungslos Bilanz zu ziehen, auch wenn sie niederschmetternd ausfalle. "Schreiben Sie sich alle Gefühle für den Suchtkranken von der Seele", ermuntert er zu einem "Liebesbrief" an den Süchtigen. Konkret, ehrlich und nicht verletzend solle so ein Brief sein. Er müsse dem Abhängigen mitteilen, dass der Co-Abhängige seine Rolle beenden wolle.

Co-Abhängige sollten loslassen

Es gehe nicht um eine Diskussion oder Versöhung, sondern um eine Beschreibung des derzeitigen Zustandes. Das Ziel ist, die Verantwortung an den Süchtigen zurückzugeben und loszulassen. Co-Abhängige müssten lernen, wieder etwas für sich selbst zu tun, kein schlechtes Gewissen zu haben und Rückfälle nicht zu ernst zu nehmen.

Auch Angehörige finden Unterstützung bei Selbsthilfegruppen und Suchtberatungsstellen.