Alkoholsucht: Auch Angehörige brauchen Hilfe

Von Dörte Rösler
12. September 2013

Bis ein Mensch mit Alkoholsucht professionelle Hilfe annimmt, vergehen oft viele Jahre - in denen die Angehörigen ein Wechselbad der Gefühle erleben. Häufig verstricken sie sich so in das Suchtverhalten des Betroffenen, dass ihre eigene Gesundheit leidet. Um nicht in die Falle der Co-Abhängigkeit zu geraten, sollten sie sich rechtzeitig Hilfe holen.

Ein guter Ort, um offen über Schuld- und Schamgefühle oder andere Probleme zu reden, sind Selbsthilfegruppen. Professionelle Tipps gibt es in den Beratungsstellen für Suchtkranke, die mittlerweile eigene Angebote für Angehörige haben.

Zu den entlastenden Ratschlägen gehört etwa, den Betroffenen wieder die Verantwortung für ihre Situation zu geben. Konkret bedeutet das: Die Angehörigen sollten die Suchterkrankung gegenüber Nachbarn, Familie und Arbeitskollegen nicht verschweigen, decken oder entschuldigen.

Wer dem Abhängigen die negativen Konsequenzen seines Trinkverhaltens abnimmt, verlängert dadurch nur die Leidenszeit. Suchtexperten sind sich deshalb einig, dass die Angehörigen durch richtiges Verhalten ganz wesentlich die Bereitschaft zur Therapie fördern.