Cool oder schüchtern? Beim Flirten haben Männer und Frauen andere Vorlieben

Beim ersten Eindruck punkten Eigenschaften wie Selbstbewusstsein oder Schüchternheit

Von Kathrin Müller
30. Mai 2011

Nett und höflich zu sein, wird einem in der Regel schon als Kind beigebracht. Wer freundlich ist, schließt leichter Freundschaften und ist beliebt. Bei der Partnersuche gilt dies nicht unbedingt.

Eine Studie von kanadischen Forschern der University of British Columbia mit 1.000 Männern und Frauen kam zu dem Ergebnis, dass Frauen selbstbewusste oder schüchterne Männer bevorzugen. Männer, die lediglich freundlich und gut gelaunt aussahen, ließen sie dagegen kalt. "Nur nett" scheint langweilig zu sein.

Die Forscher zeigten den Männern und Frauen dazu Fotos von Menschen des jeweils anderen Geschlechts. Zu sehen waren stolze und selbstbewusste Personen; Menschen, die schüchtern blickten sowie aufgeschlossen blickende, lächelnde Personen.

Letztere fanden die weiblichen Probanden weniger anziehend als die stolzen oder gar schüchternen Männer. Bei den männlichen Probanden sah das Ergebnis gänzlich anders aus: Sie fanden die lächelnden Frauen attraktiver als Frauen, die sich in selbstsicherer, stolzer Pose ablichten ließen.

Dominanz und Vertrauen als ausschlaggebende Faktoren für Frauen

Ursachen für diese ersten Eindrücke lägen in der Evolution ebenso wie in soziokulturellen Geschlechtsnormen. So wird mit Schüchternheit Vertrauen assoziiert - etwas, das beiden Geschlechtern gleich wichtig ist.

Ein freundliches Lächeln dagegen, wirke zwar sympathisch, wird jedoch leicht als Ausdruck mangelnder Dominanz interpretiert. Dominante Männer suchen Frauen evolutionsbedingt, was zu dem klassischen Rollenklischee des schwachen, verletzlichen Geschlechts passt.

Der Mann als starkes und nicht so wählerisches Geschlecht

Männer hingegen sehen sich als stark - eine selbstbewusste Frau, die es mit ihnen aufnehmen könnte, entspricht nicht ihrem Idealbild. Die Studie spiegle jedoch nicht die Vorstellung des idealen Partners wider, betonten die Forscher, sondern lediglich die sexuelle Attraktivität während des ersten Eindrucks.

Weiterhin kamen die Forscher zu der Erkenntnis, dass die männlichen Probanden die abgebildeten Frauen attraktiver fanden als die weiblichen Probanden die gezeigten Männer. Dies macht deutlich, dass Frauen andere, höhere Ansprüche an ihr Gegenüber haben als Männer.