Dank mRNA-Methode können Forscher schneller Impfstoffe gegen neue Grippearten entwickeln

Von Cornelia Scherpe
30. November 2012

Bisher war es ein eher langwieriges Verfahren. Da Grippeviren sehr anpassungsfähig sind, muss für jede Grippesaison ein neuer Impfstoff her und das kostet Zeit und Geld. Doch diese Prozedur kann bald beschleunigt werden.

Deutschen Forschern ist es gelungen, eine neue Methode zur Herstellung der Impfstoffe zu entwickeln. Damit soll man künftig noch schneller auf neue Viren reagieren können, indem man sich nicht mehr auf die gesamten Viren konzentriert, sondern nur auf einen Part der Viren-DNS.

Dafür nimmt man jenen, der dafür zuständig ist, wichtige Proteine für den Virus zu bilden. Man bekämpft also nicht mehr den gesamten Erreger, sondern nur wichtige Teile. Dies hat zur Folge, dass man einen vereinfachten Impfstoff innerhalb von wenigen Wochen herstellen kann. Er ist dennoch hochwirksam, wie man bereits an Nagetieren und an Schweinen getestet hat.

Bisher muss man sich auf den gesamten Virus konzentrieren und viele Zellkulturen anlegen. Das verschlingt bis zur Herstellung eines Impfstoffes mehrere Monate. Nun kann man es schaffen, schneller auf genetisch neuangepasste Viren zu reagieren und das Wettrennen mit den Krankheitsauslösern zu gewinnen.

Die neuen Impfstoffe sollen allerdings auch die allgemeinen Kosten senken können. Durch ihren veränderten Aufbau müssen sie nicht mehr gekühlt werden, was ihren Transport zu Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten vereinfacht und zudem die Lagerkosten vor Ort senkt.

Dieser zweite Vorteil wird die neuen Impfstoffe auch in tropischen Ländern begehrter machen.