Unbemerkte Influenza: Grippe-Erkrankungen weit häufiger als angenommen

Von Nicole Freialdenhoven
20. März 2014

Eine echte Grippe (Influenza) geht normalerweise mit starken Krankheitssymptomen wie Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Fieber, Schnupfen und Husten einher. Doch tatsächlich machen sich diese Symptome nur bei rund einem Viertel aller Personen bemerkbar, die sich mit Influenzaviren infiziert haben.

Zu dieser Erkenntnis kam eine britische Studie des University College London, das dazu u.a. Daten der großen Schweinegrippe-Pandemie im Winter 2009/2010 analysierte und freiwillige Studienteilnehmer über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtete.

Ursachen des häufigen Grippevorkommens

Die Probanden spendeten zu Beginn der Grippesaison Blut und sollten sich melden, wenn sie Erkältungssymptome an sich bemerkten. In diesem Falle sollten sie einen Nasenabstrich an die Forscher schicken. Dabei stellten sie fest, dass viele Menschen überhaupt nicht zum Arzt gingen, obwohl sie sich tatsächlich mit Influenza angesteckt hatten und bei denen, die ihren Arzt aufsuchten, die Erkrankung nicht richtig diagnostiziert wurde.

Verbreitung der Grippeviren an immunkranke Menschen

Problematisch ist dies vor allem, weil die Infizierten zwar selbst nicht ernsthaft erkranken, die Viren aber an andere Menschen weiterverbreiten, darunter auch an alte und immunschwache Personen, bei denen Influenza sogar tödlich werden kann.