Darmentzündungen breiten sich aus - Wissenschaftler forschen nach Risikofaktoren

Von Dörte Rösler
21. Februar 2014

Chronische Darmentzündungen breiten sich aus - vor allem bei ansonsten gesunden jungen Menschen. Mediziner schätzen, dass weltweit 2,5 Millionen Menschen betroffen sind. Was Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa auslöst und welche Faktoren akute Schübe beeinflussen, erforschen Wissenschaftler in der Schweiz.

Stress und psychische Belastung verschlechtern Krankheitsverlauf

Die Swiss IBD Cohort Study wertet neben klinischen Daten auch psychosoziale Informationen von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) aus. Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen Umweltfaktoren und genetischer Disposition besser zu verstehen, um individuellere Behandlungskonzepte anbieten zu können.

Bisher konnten die Forscher schon wichtige Erkenntnisse gewinnen: so verschlechtern Stress und psychische Belastungen den Krankheitsverlauf. Als Auslöser für akute Schübe nennt die Studie etwa auch Flugreisen und Aufenthalte in mehr als 2.000 Meter Höhe, bei denen der Organismus erhöhtem Druck ausgesetzt ist.

Als nächstes wollen die Wissenschaftler das Zusammenspiel von Darmflora und Umwelt genauer analysieren. Dabei geht es um die Frage, welche Umweltfaktoren entzündliche Veränderungen im Darm begünstigen und wie sich die Darmflora dagegen aktivieren lässt.