Vorsorge bei Darmkrebs: Die AOK will neues Modell anbieten

Von Cornelia Scherpe
14. August 2013

Darmkrebs gehört zu den Krebsformen, die sehr gut behandelt werden können, so denn der Tumor frühzeitig erkannt wird. Damit dies geschieht, kann man zur Früherkennung gehen und so die eigene Gesundheit schützen. Die Darmspiegelung weckt allerdings bei vielen Menschen Angst und Scham. Zwar haben Kampagnen bereits viel davon abgebaut, aber so mancher traut sich dennoch noch nicht zur Vorsorge.

Die AOK möchte als gesetzliche Krankenversicherung auch diese Menschen zum Screening bewegen und versucht es daher mit einem neuen Programm. Statt der normalen Darmspiegelung wird nun die Kapselendoskopie angeboten. Dabei muss der Patient lediglich eine kleine Kapsel schlucken und dann warten. In der Kapsel sind zwei Kameras eingebaut, die dem Arzt alle nötigen Bilder und Daten auf dem Weg durch den Verdauungstrakt liefern. Für den Patienten ist das Verfahren vollkommen schmerzfrei, da es nicht anders als Essen ist.

Am Ende der Untersuchung wird die Kapsel einfach beim Stuhlgang aus dem Körper ausgeschieden. Damit der Patient nicht in der Klinik selbst warten muss, trägt er für den Tag ein kleines Gerät am Körper, das alle Bilder digital aufzeichnet.

Angeboten wird dieses Screening für alle AOK-Versicherten, die mindestens 55 Jahre alt sind. Auch im jüngeren Alter kann die Früherkennung in Anspruch genommen werden, so denn bereits Fälle von Darmkrebs in der Familie des Patienten bekannt sind. Kosten müssen diese beiden Gruppen der Versicherten für das Screening nicht zahlen.

Zunächst handelt es sich bei diesem Modell jedoch um einen Versuch, der auf zwei Jahre begrenzt ist und nur den Menschen in der Region Oberfranken zur Verfügung steht. Die AOK möchte zunächst die Kosten und den Nutzen genau abschätzen.