Das Bedürfnis zu fluchen - Schimpfwörter bewahren uns vor Stress

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
5. März 2014

Es gibt zahlreiche Situationen in unserem Alltag, in denen uns das ein oder andere Schimpfwort herausrutscht. Fluchen ist unter den Deutschen weit verbreitet, besonders in stressigen Situationen tun wir es gerne.

Dabei ist es oft so, dass uns dies überhaupt nicht auffällt und es vielmehr eine Reaktion ist, die aus dem Unterbewusst sein kommt.

Forscher haben sich mit der Häufigkeit, mit der wir täglich fluchen, beschäftigt und sind zu dem Schluss gekommen, dass eins von Zweihunder Worten ein Schimpfwort ist. Allgemein gilt die Regel, man solle nicht so viel fluchen, doch Tatsache ist, dass uns dies in bestimmten Situationen vor noch mehr Stress und Frust bewahren kann.

Warum fluchen wir und was passiert dabei im Körper?

Wer flucht, der ärgert sich über etwas. Etwas, das ihm nicht gelingt, ihm im Weg steht oder ihm auf die Nerven geht. Hinzu gesellt sich das Gefühl von Hilflosigkeit, welches wir in diesem kurzen Moment spüren.

Es stauen sich Emotionen auf, deren Druck irgendwann so groß ist, dass er in Form von "So ein Mist!" - als harmloses Beispiel genannt - entlädt. So wird der Mensch entlastet, ist weniger gestresst und entkommt der Alternative, tätlich zu werden.

Psychologen zufolge schaltet unser Körper dabei in den "Kampf oder Flucht"-Modus. Der Puls geht schneller, wir empfinden eine Art von Aggression und gleichzeitig werden Stress- und Glückshormone ausgeschüttet, was eine schmerzlindernde Wirkung mit sich bringt.

Es ist also durchaus sinnvoll, seine Wut hin und wieder durch Fluchen loszuwerden. Darum wird Eltern geraten, ihren Kindern nicht ständig vorzuhalten, Fluchen wäre verboten - denn eine Unterdrückung kann sich negativ auswirken und durchaus zu Handgreiflichkeiten führen.

Natürlich sollten Schimpfwörter nicht zur Gewohnheit werden und andere damit zu beleidigen, ist ebenfalls tabu.