Das Ehrenamt ist nützlich, aber es macht nicht unbedingt glücklicher

Von Nicole Freialdenhoven
29. August 2013

Immer wieder wird für das Ehrenamt geworben, das vor allem ältere Menschen geistig frisch und körperlich fit halten soll. Tatsächlich sind Menschen, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren hoch angesehen, doch wissenschaftliche Beweise für einen gesundheitsfördernden Effekt gibt es kaum. Dies stellte eine Studie der Universität im englischen Exeter fest, die insgesamt 45 Veröffentlichungen zu diesem Thema miteinander verglich und zahlreiche Widersprüche aufdeckte.

So nahmen häufig nur wenige Probanden an den Studien teil, von denen unmöglich auf die Allgemeinheit geschlossen werden könne. Auch kamen längst nicht alle Studien zu den gleichen Ergebnissen. Dadurch sei es unmöglich zu sagen, welche Art von Engagement letztendlich die größten gesundheitlichen Vorteile mit sich bringe.

Deutlich wurde dagegen, dass es den meisten Menschen scheinbar mehr bringe, sich nur ab und zu als ehrenamtlicher Helfer zu engagieren, als ständig im Einsatz zu sein. Dies erschöpfe viele Menschen nur, vor allem wenn dann auch noch Dank und Anerkennung ausblieben.

Manche Studien kamen zwar zu dem Schluss, dass ehrenamtlich tätige Menschen insgesamt zufriedener seien und seltener unter Depressionen litten, doch bei anderen Studien fehlten diese Ergebnisse wiederum. Auch, dass Ehrenämtler länger leben, konnte nicht eindeutig bewiesen werden: Schließlich engagieren sich vor allem körperlich gesunde und finanziell besser gestellte Menschen ehrenamtlich - und diese leben ohnehin meistens länger.