Das erste Leben entstand in Tümpeln

Von Ingo Krüger
14. Februar 2012

Bisher meinten viele Wissenschaftler, das Leben sei im Meer entstanden. Ein internationales Forscherteam hat nun Anzeichen gefunden, dass das erste Leben auf unserer Erde sich in Dämpfen entwickelt hat, die aus den Tiefen der Erde aufgestiegen sind. Die ersten Zellen hätten sich demnach an Land in Tümpeln bei geothermischen Quellen, wie sie heute etwa im Yellowstone-Nationalpark zu finden sind, gebildet.

Die Forscher analysierten, welche Substanzen für den Stoffwechsel der ersten Zellen notwendig gewesen sein mussten. Sie entdeckten, dass die Zellen eine relativ große Menge Zink, Mangan und Phosphor sowie auch Kalium und Natrium benötigten. Diesen Chemikaliencocktail brauchten die Zellen, um überleben zu können.

Die Wissenschaftler beriefen sich für ihre Forschungsergebnisse auf Untersuchungen von Genen, die heute in allen Organismen auftreten und auch früher schon bei allen Vorfahren vorgekommen sein müssen. Die geothermalen Tümpel boten auch einen guten Schutz vor der damals auf der Erde vorherrschenden ultravioletten Strahlung. Anhand von Gesteinseinschlüssen konnten die Forscher belegen, dass es solch geothermischen Gebiete mit Geysiren auch schon vor Milliarden Jahren gegeben hat.

Die zur Entstehung von Zellen notwendigen chemischen Elemente seien in Urzeiten gar nicht in der Tiefsee vorgekommen, so das Forscherteam. Schon gar nicht seien sie in den richtigen Anteilen vorhanden gewesen. Daher könne das erste Leben nicht im Meer entstanden sein.