Das Gehirn von Klavierspielern tickt anders

Von Cornelia Scherpe
22. Juni 2012

Kein Mensch gleicht dem anderen, doch viele Funktionen und der Aufbau der Organe ist meist recht ähnlich. Am unterschiedlichsten ist wohl aber das Gehirn, denn dieses ist alles andere als fest vorprogrammiert, sondern wächst an seinen Herausforderungen. So haben Neurologen nun festgestellt, dass das Hirn von Klavierspielern deutlich anders tickt, als das Gehirn eines völlig unmusikalischen Menschen. Das Geschick beim Spielen ist nicht nur für die Augen sichtbar, sondern auch für die bildgebende Diagnostik beim Arzt.

In einer Studie aus Italien bat man zwölf Menschen, die zuvor noch nie ein Klavier gespielt hatten, dies für zwei Wochen zu üben. In insgesamt zehn Klavierstunden zu je 35 Minuten wurden die unmusikalischen Menschen von einem Lehrer geschult. Zu Beginn der Untersuchung hatte man das Gehirn aller Probanden untersucht. Nach den 14 Tagen tat man dies erneut und stellte fest, dass einige Strukturen im Hirn umgebaut worden waren. Vor allen Dingen Bereiche, die für die Plastizität der Wahrnehmung zuständig sind, waren nun ausgeprägter.

Das verhalf den Menschen, ihre beiden Hände besser zu koordinieren und die nötige Feinmotorik zu erlangen. Da beim beidhändigen Spielen auch die rechte und linke Körperhälfte aufeinander abgestimmt werden müssen, kommunizieren nun auch die Hirnhälften besser miteinander.