Das Glück mit weißen Bohnen fangen - hilfreiche Rituale für Trauernde

Regelmäßig ablaufende Handlungen können Trauernden helfen und von ihrem Schmerz ablenken

Von Dörte Rösler
24. März 2015

Rituale wirken entlastend und geben Orientierung im Alltag. Wie wertvoll die geregelt ablaufenden Handlungen sind, zeigt sich vor allem Krisenzeiten. Beim Verlust eines geliebten Menschen können Rituale den Schmerz lindern und die Trauer erträglicher machen.

Bewegung

Bewegung lenkt vom Grübeln ab und regt die Produktion von Glückshormonen an. Am besten helfen

an der frischen Luft. Aber auch ein Fitnesskurs im Sportverein kann die Selbstheilungskräfte mobilisieren.

Musik und Gesang

In düsterer Stimmung hören wir instinktiv getragene Musik. Traurige Lieder können den Schmerz aber nicht von uns nehmen, meist machen sie nur noch trauriger. Besser: regelmäßig im Chor singen oder mit Freunden ein Konzert-Abo buchen.

Trauertagebuch

Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass ein Tagebuch beim Verarbeiten von Alltagsproblemen helfen kann. Das gilt auch für Trauernde. Wenn der Schmerz noch frisch ist, bringt das Aufschreiben von

eine gewisse Struktur in den Tag. Später ist das Tagebuch eine wertvolle Erinnerung an die Zeit nach dem Verlust.

Wichtig: Jeden Tag auch mindestens ein positives Erlebnis oder Gefühl notieren. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf das Glück.

Das Glück mit Bohnen fangen

Noch stärker zeigt sich dieser Effekt bei folgendem Ritual: "Das Glück mit Bohnen fangen". Dabei steckt man jeden Morgen zehn weiße Bohnen in die rechte Hosentasche. Immer, wenn man sich im Tagesverlauf glücklich fühlt, steckt man eine Bohne von der rechten in die linke Hosentasche.

Abends folgt die Glücksinventur. Für jede Bohne in der linken Hosentasche ruft man sich den dazugehörigen Moment in Erinnerung.