Das Risiko für ADHS sinkt durch Fischkonsum und steigt durch Quecksilber

Von Cornelia Scherpe
16. Oktober 2012

Es gibt neue Erkenntnisse zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen, kurz ADHS. Das Leiden sorgt dafür, dass Betroffene die Reize ihrer Umwelt nicht in einem gesunden Maße filtern können und daher ihre Aufmerksamkeit stets wandert. Außerdem sind diese Kinder und auch Erwachsenen motorisch sehr unruhig.

Bisher hat man sich in der Forschung vor allen Dingen auf genetische Faktoren konzentriert, die zu ADHS führen können. Auch die Erziehung spielt eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, wie stark die Symptome werden. Nun haben Forscher herausgefunden, dass selbst die Ernährung einen entscheidenden Einfluss hat.

Fisch wirkt durch seinen Nährstoff-Cocktail äußerst gut auf den menschlichen Organismus. Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft mindestens an zwei Tagen in der Woche Fisch verzehrten, hatten seltener ADHS. Das Risiko sank um ganze 60 Prozent im Vergleich zu Frauen, die weniger Fisch konsumiert hatten.

Außerdem haben die Forscher herausgefunden, dass eine Schwangere, die mit Quecksilber in Berührung kommt, eine höhere Gefahr hat, ein Kind mit ADHS zur Welt zu bringen. Der Grund ist die neurotoxische Wirkung, die Quecksilber auf den Menschen haben kann. Das Gehirn des Ungeborenen kann dadurch so beschädigt werden, dass es zur fehlerhaften Reizübertragung - dem Hauptsymptom - kommt.

Die Ironie dieser Erkenntnis ist, dass die Schwangeren vor allen Dingen durch den Verzehr von vorbelastetem Fisch mit dem Quecksilber in Berührung kommen. Schwangere sollte daher versuchen, mit großer Sorgfalt ihren Speisefisch auszuwählen. Belastet sind oft die Raubfische, also Arten wie Thunfisch, Schwertfisch oder Königsmakrelen. Diese sollten dann besser nicht auf den Tisch kommen. Als sicherer gelten Lachs oder Schellfisch.