Das Sjögren-Syndrom kann vererbt werden: Forscher finden Risikogene

Von Cornelia Scherpe
9. Oktober 2013

Das Wort Sjögren-Syndrom haben viele Menschen noch nie gehört und doch verbirgt sich dahinter eine gar nicht so seltene Krankheit. Das Syndrom setzt sich aus zwei Symptomen zusammen: der Xerostomie und der Keratoconjunctivitis.

Hinter diesen beiden kaum auszusprechenden Worten stecken zwei Probleme, die viele gut kennen. Xerostomie bedeutet, dass die Schleimhaut im Mund nicht richtig befeuchtet werden kann und man daher eine unangenehme Mundtrockenheit erlebt. Keratoconjunctivitis ist das vergleichbare Gefühl in den Augen: Diese sind trocken, da sie nicht richtig benetzt werden. Treten beide Probleme zusammen auf, leidet der Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit am Sjögren-Syndrom.

Die Störung ist in der Forschung aber alles andere als erschöpfend analysiert und die Ursache der Entstehung kennt daher noch niemand. Man wusste bisher mehr oder weniger nur, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt; die Abwehrkräfte des Betroffenen richten sich also gegen gesunde Bestandteile des Körpers.

Um noch mehr zu erfahren, haben sich Forscher nun eingehender mit dem Sjögren-Syndrom beschäftigt. Ihre nun präsentierten Ergebnisse zeigen, dass die Krankheit vererbt wird, denn sie haben Risikogene gefunden. Es wurden zwei Studien parallel, aber unabhängig voneinander durchgeführt. Eine fand in westlichen Ländern (Europa, Australien und den USA) statt und die andere in China. So wollte man viele ethnische Gruppen abdecken.

Man betrachtete in beiden Studien vor allen Dingen die sogenannten HLA-Gene, denn diese spielen bei vielen Autoimmunerkrankungen eine Rolle. Gleich sechs Risikogene konnte man so in der ersten Studie finden. Auch die in China durchgeführte Analyse kam auf diese sechs Gene und fand zusätzlich ein weiteres Risikogen. Ob Studie 1 dieses übersehen hat, oder es bei westlichen Kulturen nicht ins Gewicht fällt, muss noch analysiert werden.