Demenz betrifft nicht nur Senioren: Auch junge Erwachsene können erkranken

Von Cornelia Scherpe
18. September 2013

Viele Menschen gehen davon aus, dass Demenz vor allen Dingen ein Leiden der Senioren ist. Zwar trifft es zu, dass die Mehrheit der Patienten tatsächlich bereits 65 Jahre oder älter ist, doch auch jüngere Menschen können erkranken.

Für sie und ihr direktes Umfeld ist die Diagnose oft sogar noch schlimmer, denn sie werden mitten aus ihrem Leben gerissen. Während der Körper noch absolut fit und daher ein selbstständiges Leben samt Beruf kein Problem ist, baut der Geist plötzlich ab. Ebenfalls den meisten unbekannt ist die Tatsache, dass es rund 50 Arten von Demenz gibt. Allen gemein ist nur der Fakt, dass durch krankhafte Prozesse im Kopf immer mehr Hirnzellen absterben.

Die Nervenzellen können aber in ganz verschiedenen Bereichen ausfallen und das führt zu unterschiedlichen Symptomen. Daher steht keineswegs immer Vergesslichkeit im Vordergrund. Manche Menschen verlieren immer wieder aus heiterem Himmel die Orientierung oder zeigen plötzliche Veränderungen in der Persönlichkeit. Ein großes Problem ist, dass gerade bei jungen Erwachsenen niemand an Demenz denkt, wenn eines dieser Symptome auftritt. Oft wird daher kein Arzt aufgesucht.

Doch auch manche Mediziner lassen sich vom Alter der Patienten täuschen und kommen nicht gleich auf die Diagnose Demenz. Laut einer aktuellen Schätzung des Bundesfamilienministeriums gibt es allein hierzulande rund 1,4 Millionen Menschen, die an Demenz leiden. Die Dunkelziffer könnte aber noch höher sein.

Allgemein stellt man eine Tendenz zum Anstieg des Leidens fest. In kommenden Jahren und Jahrzehnten werden also immer mehr Deutsche an Demenz erkranken.