Demenz und Diabetes treten oft zusammen auf

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2012

Oft leiden Patienten nicht nur an einer Krankheit, sondern haben mehrere Erkrankungen zu ertragen. Oft gibt es auch eine Grunderkrankung und weitere Probleme etablieren sich als Folgeerkrankungen.

Ein bekanntes "Team" stellen dabei Demenz und Diabetes dar. Dabei spielt nicht nur das Alter der Patienten eine zentrale Rolle. Demenz ist zu großen Teilen zwar eine Senioren-Krankheit, doch Diabetes kann auch schon in jüngeren Jahren entstehen. Die Medizinwelt ist sich inzwischen weitgehend einig, dass Diabetes ein besonderer Risikofaktor für Demenz ist. Alzheimer entsteht nämlich nicht nur durch die Plaque-Ablagerungen im Gehirn. Auch verengte und entzündete Blutgefäße können die Sauerstoffversorgung verschlechtern und so eine Demenz fördern. Diabetiker sind daher ebenso wie Patienten mit einem Schlaganfall für die neurologische Krankheit anfällig.

Zudem gibt es aktuell auch die Theorie, dass das Hormon Insulin die Denkleistung ganz wesentlich beeinflusst. Bisher gibt es eine Hand voll Studien, die zeigen können, dass Diabetiker nach auftretenden Unterzuckerungen später öfter an Demenz erkranken. Allerdings handelt es sich hier nur um den statistischen Nachweis, dass Insulin und Denkleistung zusammenhängen. Wie genau dieser Vorgang aus medizinischer Sicht ablaufen könnte, ist bisher noch nicht erforscht.

Das gefährliche dieser Kombi-Erkrankung ist aber sicher, dass Betroffene sich aufgrund der Demenz nicht selbst spritzen können. Da sie Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis haben, muss ihr Diabetes in jedem Fall von einem Angehörigen oder einem Pfleger therapiert werden, um schwerwiegende Fehler zu vermeiden.