Das Demenzrisiko senken: Risikogruppen hilft eine Lebensstil-Intervention

Studie zeigt, dass auch Menschen mit hohem Demenzrisiko von einer Lebensstil-Intervention profitieren können

Von Cornelia Scherpe
17. März 2015

Das Risiko, im Alter einmal an Demenz zu erkranken, ist bei jedem Menschen unterschiedlich hoch. Viele Faktoren spielen eine Rolle und sind zum Teil nicht beeinflussbar.

Die Lebensstil-Intervention

Wer zur Risikogruppe für Demenz gehört, muss sich jedoch keinesfalls in sein Schicksal fügen, sondern kann mit einer bewussten Anpassung des eigenen Lebensstils aktiv werden. Eine aktuelle Studie fand nämlich heraus, dass selbst die Risikogruppe stark von einer Lebensstil-Intervention profitiert. Die Intervention beinhaltet dabei

  • sportliche Betätigung,
  • eine ausgewogene Ernährung und
  • regelmäßiges Gehirntraining.

Faktoren für das Demenzrisiko

Die Forscher aus Finnland bildeten zunächst einen Score, um das Risiko auf Demenz zu bestimmen. Dabei achtete man auf Alzheimer-Plaques und Alzheimer-Fibrillen im Gehirn. Beide Faktoren gelten als sicheres Zeichen dafür, dass der Patient ein hohes Demenzrisiko hat.

Die Forscher achteten aber auch auf

Als Faktoren nahmen sie außerdem

  • die Bildung,
  • das Geschlecht und
  • das Alter

in den Score auf.

Der entwickelte Maßstab sieht vor, dass ab sechs Punkten eine erhöhte Demenzgefahr besteht. Entsprechend dieser Faktoren suchte man nun Senioren, die mindestens auf sechs Punkte kamen.

Therapierte Gruppe erzielt Ergebnisse, die im Schnitt 25 Prozent besser sind als die der Kontrollgruppe

Am Ende nahmen 1.260 Männer und Frauen zwischen 60 Jahren und 77 Jahren an der Studie teil. Eine Hälfte diente als Kontrollgruppe und wurde nicht behandelt. Bei den übrigen führte man eine Lebensstil-Intervention durch.

Es zeigte sich in der Nachbeobachtung, dass die therapierte Gruppe bessere Ergebnisse bei Alzheimer-Tests erzielte. Sie lag im Schnitt 25 Prozent über der Kontrollgruppe.

Wichtige Aspekte wie planorientiertes Denken und die Verstandleistung waren sogar um 83 Prozent besser. Besonders hervorstechend war das Arbeitsgedächtnis: nach der Lebensstil-Intervention lagen die Senioren 150 Prozent über der Kontrollgruppe.