Mehr Hilfe für pflegende Verwandte - Hausärzte sollen eingebunden werden

Von Nicole Freialdenhoven
3. Juni 2014

Immer mehr Menschen kümmern sich um an Demenz erkrankte ältere Verwandte. Meistens sind es die Mutter oder der Vater, aber auch der erkrankten Partner. Dabei erfahren sie jedoch nach wie vor sehr wenig Unterstützung, kritisieren Experten, die bei einem von der Barmer Ersatzkasse veranstalteten Gesprächsforum zusammen kamen.

Unterstützung für die pflegenden Angehörigen durch den Hausarzt

Sie schlugen vor, die Hausärzte stärker einzuspannen, damit diese bei überlasteten pflegenden Angehörigen früher Alarm schlagen und spezielle Hilfsangebote vermitteln können. Schließlich sei der Hausarzt für die meisten Menschen noch immer der erste Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen.

Daneben wurden jedoch auch noch andere belastende Faktoren ausgemacht, darunter die schwere Vereinbarkeit von Beruf und Pflegetätigkeit und die fehlende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für die Pflegenden, da diese den Demenzkranken kaum allein lassen können.

Alzheimer-Therapiezentrum betreut Demenzkranke und Pflegende gemeinsam

Positiv hervorgehoben wurde hier das Alzheimer-Therapiezentrum in Ratzeburg, in dem die demenzkranke Person und der pflegende Angehörige gemeinsam betreut werden. Die pflegende Person weiß den Kranken dann in guten Händen und kann sich um sich selbst kümmern. Und dies ist dann meist auch höchste Zeit, denn rund 85 Prozent der pflegenden Angehörigen zeigen bereits Anzeichen einer depressiven Störung.