Demenzkranke werden oftmals mit zu starken Medikamenten ruhig gestellt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
15. Juni 2011

Gerd Glaeske, ein Gesundheitsökonom, kritisiert die vor allem in Altenheimen gängige Methode die Menschen, die an Demenz erkrankt sind, mit zu vielen Medikamenten beruhigen zu wollen. Der Experte bezeichnete dies bei einem Auftritt im "ZDF-Morgenmagazin" als "Gewalt gegen ältere Menschen".

So bekommt etwa die Hälfte der Pflegebedürftigen, die in der höchsten Pflegestufe 3 sind, sogenannte Neuroeleptika, die die Patienten dann ruhig stellen sollen. Wie aber auch andere Studie zeigten, würden zwanzig oder dreißig Prozent weniger vollkommen ausreichen, wenn man sich um eine ordentliche Pflege bemühen würde. Außerdem ist erwiesen, dass Demenzkranke, die diese starken Beruhigungsmittel einnehmen, auch häufiger sterben. Normalerweise sollte man denjenigen Betroffenen nur dann diese starken Medikamente verschreiben, wenn die sich selber oder andere gefährden, aber hier sind neben dem Pflegepersonal auch die Ärzte gefordert.