Depressive Menschen empfinden nach Operationen stärkere Schmerzen
Einer Studie von Wissenschaftlern der Uni Würzburg zufolge empfinden depressive Menschen die Schmerzen nach einer Operation stärker, als psychisch Gesunde. Die Forscher befragten 492 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren, die kurz zuvor operiert worden waren.
Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe bekam je nach akutem Zustand ein Schmerzmittel. Die andere erhielt eine sogenannte standardisierte Schmerztherapie mit festgelegten Abständen zwischen der Verabreichung von Medikamenten. In beiden Gruppen waren rund ein Sechstel der Personen an einer Depression erkrankt. In festen Abständen wurden die Patienten gebeten, den Grad ihrer Schmerzen auf einer Skala von 1 bis zehn einzuschätzen. Ergebnis: Depressive Personen stuften ihre Schmerzen durchweg höher ein. Sie vertrugen zudem ihre Schmerzmittel deutlich schlechter. Gleichzeitig schlug die standardisierte Therapie bei ihnen besser an, als die Medikamentenabgabe nach Bedarf. Die Wissenschaftler empfehlen den Krankenhäusern nun, Personen vor einer Operationen nach einer möglichen Depressionserkrankung zu befragen.