Der Ärger mit den Tomaten: Je schöner umso geschmackloser?

Von Nicole Freialdenhoven
2. August 2013

Die Tomaten im Supermarkt leuchten schön rot, wirken rund und knackig - doch zuhause schmecken sie dann fad und wässrig. Diese Enttäuschung kennen wohl die meisten. Schuld daran ist die moderne Gemüsezucht: Herkömmliche Tomaten bleiben auch nach dem Reifen immer ein wenig grün und sind leicht knubbelig. Damit sie appetitlicher aussehen, wurden sie jahrelang darauf gezüchtet, stattdessen rund, glatt und leuchtend rot zu wirken.

Dabei wurde jedoch ein Gen zerstört, das normalerweise für die Bildung von Chloroplasten sorgt. Diese kleinen Bestandteile der Zellen sorgen bei jungen Tomaten für die grüne Färbung und bilden zudem Carotinoide und Zucker - was der Tomate ihren Geschmack verleiht. Weil die Grünfärbung jedoch unerwünscht war, wurde sie samt den Chloroplasten weggezüchtet - und die moderne geschmacklose Tomate ist die Folge.

Auch moderne Zuchtmethoden und zu frühe Ernten haben ihren Anteil am Elend. Wer sicher gehen will, dass die Tomaten richtig gut schmecken, sollte auf Bio-Tomaten und Tomaten aus lokalem Anbau vom Wochenmarkt setzen. Sind die Tomaten dann noch knubbelig und leicht grün, umso besser - dann sind sie eben nicht überzüchtet und noch voller Geschmack.