Der Altiplano von Bolivien - Die unbekannte Seite der Atacama Wüste

Von Nicole Freialdenhoven
14. Juni 2012

Die chilenische Atacama-Wüste ist bei Touristen, Wanderern und Naturfreunden schon lange für ihre einzigartige Landschaft bekannt. Kaum jemand verirrt sich jedoch auf bolivianischer Seite in den Altiplano, den sich Lama-Hirten und Quinoa-Bauern nur mit Kakteen und Wildkatzen teilen müssen. Dabei steht die Region um den Salzsee Salar de Uyuni - übrigens der größte Salzsee der Welt - der Atacama-Wüste in Sachen natürlicher Schönheit in nichts nach.

"See" ist dabei eine irreführende Bezeichnung, denn augrund der Trockenheit führt der See kaum Wasser und die Salzkruste ist mancherorts bis zu mehrere Meter dick. Jeeps können den See problemlos als Landstraße benutzen. Jenseits des Salar de Uyuni erhebt sich der majestätische 5432 Meter hohe Vulkan Tunupa, der Legende nach eine versteinerte schöne Frau, deren Tränen den Salzsee bildeten. Die wenigen Touristen, die den Tunupa besteigen, kommen vor allem her um die Mumien zu besuchen, die seit tausenden Jahren ihre letzte Ruhestätte im Inneren des Vulkans gefunden haben.

Vom Gipfel des Tunupa bildet sich eine grandiose Aussicht über die menschenleere Mondlandschaft voller einzigartiger Naturwunder: Aus Geysiren und Schwefellöchern blubbert und dampft es, Seen leuchten dank der in ihnen lebenden Algen und Mineralien blutrot und aus dem dunklen Naturstein stechen bizarr geformte Schneeskulpturen hervor. Leben ist hier rar - nur einige Kakteen, Vogelarten und Pumas trotzen den widrigen Lebensbedingungen.

Für Touristen ist das südliche Bolivien aufgrund der fehlenden Infrastruktur kein einfaches Pflaster. Vor allem Individualreisende sollten sich nicht ohne einheimische Begleitung in das unwegige Hochland des Altiplano wagen. Empfohlen werden organisierte Rundreisen ab Chile, bei denen neben ortskundigen Führern auch die gesamte Verpflegung im Preis enthalten ist.