Der "Berliner Patient" macht allen mit HIV neue Hoffnung

Von Cornelia Scherpe
22. März 2012

In den Medien spricht man von ihm als der "Berliner Patient". Der Mann aus Berlin hatte sich mit dem HI-Virus infiziert, jedoch die Krankheit auf ganz besondere Art und Weise besiegt. Trotz der Infektion war für mehrere Jahre im Blut des Mannes kein Virus mehr aufgetreten, nachdem er eine Knochenmarktransplantation erhalten hatte.

Der Patient hatte an Leukämie gelitten und als Therapie gegen seinen Krebs von einem Spender Knochenmark erhalten. Dieser Spender besaß eine natürliche Mutation, die auf seine Zellen wirkte. Seine CD4-Zellen waren leicht verändert und besaßen keinen CCR5-Rezeptor. Bei diesem handelt es sich um eine Andockstelle, die HIV benötigt. Ohne sie kann der HI-Virus nicht im Menschen siedeln. Durch die Transplantation konnte der Berliner Patient also dem Virus entkommen.

Der Fall sorgte sowohl unter Ärzten als auch unter Betroffenen natürlich für großes Aufsehen. Man versucht nun, das Konzept auf eine Gentherapie zu übertragen. Zum ersten Mal gibt es damit die Hoffnung, dass HIV heilbar ist.