Der Drahtesel blickt mittlerweile auf eine knapp 200-jährige Erfolgsgeschichte zurück
Karl Drais gilt als Erfinder des Drahtesels, wie Fahrräder gerne genannt werden. Allerdings wurden die 1817 von ihm erfundenen Zweiräder noch vollständig aus Holz gefertigt, weshalb die eigentlich Draisinen heißenden Räder im Volksmund kurzerhand in Knochenschüttler umgetauft wurden. Ungeachtet dessen waren Draisinen eher "Laufräder" als Fahrräder, da sie weder über eine Kette noch über Pedale verfügten. Dennoch avancierten sie und vor allem ihre Nachfolger schnell zu einem der beliebtesten Fortbewegungsmittel der Welt.
Daran hat sich bis heute nichts geändert, was sich anhand beeindruckender Zahlen unumstößlich beweisen lässt. So sollen im Jahr 2011 allein in Deutschland vier Millionen neue Fahrräder verkauft worden sein. Im Schnitt ließen sich die Deutschen ihre neuen Vehikel dabei stolze 495 Euro kosten. Dementsprechend groß ist das Interesse von Fahrraddieben, die besonders häufig in Berlin, Hamburg und Köln auf Beutezug seien. Gut 90 Prozent aller Straftäter kämen dabei sogar gänzlich unbescholten davon.
Insgesamt gäbe es hierzulande gut 62 Millionen Fahrräder, was im internationalen Vergleich jedoch nur zum dritten Platz reicht. Unangefochtener Spitzenreiter ist und bleibt China mit etwa 500 Millionen Fahrrädern. Mit 72 Millionen folgt weit abgeschlagen Japan auf dem zweiten Platz. Wenn es hingegen um die Relation zwischen Einwohnerzahl und der Zahl an Fahrrädern geht, haben die Niederlande klar die Nase vorn, zumal dort statistisch gesehen nur etwa 1 Prozent aller Einwohner auf ein eigenes Fahrrad verzichte.
Aber nicht nur in Hinsicht auf die Verkaufszahlen oder hinsichtlich der Zahl an Diebstählen werden in Bezug auf Fahrräder immer wieder neue Rekorde aufgestellt. Einen recht kuriosen Rekord stellte zum Beispiel der deutsche Musiker Christian Adam auf, indem er mit seinem Fahrrad etwa sechs Stunden rückwärtsfuhr und währenddessen Geige spielte. Der ebenfalls aus Deutschland stammende Thomas Großerichter radelte hingegen in bloß 105 Tagen einmal um den gesamten Erdball.