Der "German Mittelstand" - Ein Rezept für wirtschaftlichen Erfolg

Von Dörte Rösler
22. Juli 2013

Sie sind unabhängig von Konzernen und tragen oft den Familiennamen ihres Gründers: die mittelständischen Unternehmen. Und längst hat sich ihr Erfolg in anderen Ländern herumgesprochen, so dass der "German Mittelstand" mittlerweile weltweit ein Begriff ist. Aber was macht diese Unternehmensform aus?

Antworten auf diese Frage sind vielfältig. Ebenso wenig wie die Definitionen: Während die EU nur Unternehmen mit maximal 250 Beschäftigten und 50 Mio. Euro Jahresumsatz zum Mittelstand rechnet, plant der Staat seine Förderprogramme auch für Firmen mit 500 Mio. Euro. Nach dieser Berechnung hätte Deutschland fast 3,8 Millionen mittelständische Betriebe.

Wichtiger als die Zahlen sind aber die typischen Merkmale des "German Mittelstand", etwa die unternehmerische Verantwortung. Anders als der Konzernmanager haftet der Mittelständler mit seinem eigenen Vermögen für Verluste. Firmeninteressen kommen vor den Interessen der Familie.

Hinter einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen steht daher meist ein charismatischer Firmengründer, der sich auch für seine Mitarbeiter verantwortlich fühlt. Dadurch ist der Mittelstand ein Job-Motor, der auch in der Krise viele Arbeitnehmer beschäftigt. Aufgrund der überschaubaren Struktur und der Unabhängigkeit von Konzernen können Mittelständler außerdem leichter innovative Projekte vorantreiben.

Wirtschaftsexperten sehen den "German Mittelstand" deshalb als Modell, von dem auch der krisengeschüttelte Süden Europas profitieren könnte, etwa beim System der Förderbanken, der dualen Ausbildung und der Verbundenheit mit einer Region.