Der neuste Trend in Bars: Alkohol einatmen statt trinken
In England wird Alkohol nicht mehr in Gläsern ausgeschenkt, sondern fliegt zum Einatmen durch die Luft
Das Konzept klingt ungewöhnlich, wird jedoch in London gerade zum Trend: Bars schenken Alkohol nicht klassisch in Gläsern aus, sondern lassen Alkoholwolken durch den Raum schweben. Der Gast atmet das Gemisch ein und genießt so den Alkohol quasi auf Lunge. Wie gefährlich der Trend ist, wird derzeit unter Ärzten diskutiert.
So funktioniert der neue Trend
Betritt man eine solche Bar, fühlt man sich an die früheren Tage erinnert, als Raucher noch nicht ins Freie gehen mussten.
- Die Luft steht vor Rauch,
- man kann kaum etwas sehen und
- hat im ersten Moment einen Hustenreiz.
Im Nebel ist nun aber kein Nikotin mehr, sondern Alkohol. Die Luftfeuchtigkeit im Raum wird dafür auf rund 140 Prozent erhöht und beispielsweise mit Gin Tonic versetzt. Mit jedem Atemzug nimmt man so den Alkohol zu sich, ohne auch nur ein Glas zur Hand zu nehmen. Die Wirkung setzt entsprechend schneller ein, denn der Alkohol muss nicht den Magen als Umweg ins Blut nehmen.
Schutzkleidung und Richtlinien
Entsprechend sollte der Aufenthalt im alkoholvernebelten Raum auch nicht zu lang sein. Unter einer Stunde gilt als Richtlinie, mit der sich die Betreiber der Idee absichern. Natürlich wird an den Tresen weiterhin normaler Alkohol zum Trinken verkauft, wodurch die Richtlinie mehr als schwammig wird.
Ein wenig albern wirkt der Aufenthalt in der Alkoholwolke aufgrund der Sicherheitskleidung. Gäste bekommen einen Poncho aus Plastik, denn der klebrige Alkohol in der Luft reist nicht nur in die Lunge, sondern würde auch an der Kleidung haften.
Ärzte warnen!
Mediziner sind mehr als skeptisch. Alkohol ist und bleibt ein Gift, das ohnehin viel zu leichtsinnig konsumiert wird. Viele fürchten, dass ein neuer Weg des Konsums nur noch mehr Alkoholkranke hervorbringt.
- Die Suchtschwelle dürfte weiter sinken, wenn der Kick des Aufregenden dazukommt und
- da die Aufnahme über das Blut schneller ist, wird kontrollierter Alkoholkonsum noch schwieriger.
Bei jungen Menschen fürchtet man zudem zunehmende Hirnschäden, da das Organ noch in der Entwicklung ist.
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Quelle
- http://www.spiegel.de/reise/staedte/bar-in-london-gin-tonic-aus-der-wolke-a-1064102.html Abgerufen am 25. November 2015