Der Puls als Marker für die zukünftige Lebenserwartung nach dem Herzinfarkt

Von Nicole Freialdenhoven
21. August 2014

Wird ein Patient nach einem Herzinfarkt aus dem Krankenhaus entlassen, sollten Ärzte den Puls sorgfältig kontrollieren. Eine französische Studie ergab nun, dass Patienten, die das Krankenhaus mit einem Puls von mindestens 75 Schlägen pro Minute verließen, ein um 39 Prozent erhöhtes Sterberisiko gegenüber denen hatten, deren Pulsfrequenz darunter lag. Die Forscher der Universität Besançon hatten dazu die Daten von 3079 Patienten analysiert, die einen akuten Herzinfarkt überlebt hatten.

Im Durchschnitt hatte die Herzfrequenz bei den Patienten bei 66 / min gelegen. Rund drei Viertel von ihnen nahmen Betablocker ein. Bei den Patienten, deren Puls unter 60 / min lag, zeigte sich ein Jahr nach der Entlassung eine Mortalitätsrate von nur 6,7 Prozent. Bei den Patienten mit einem Puls ab 75 / min aufwärts lag sie dagegen bei 13,2 Prozent. Nach fünf Jahren zeigten sich ähnliche Unterschiede von 20 bzw. 30 Prozent.

Pulsfrequenz ist abhängig von verschiedenen Faktoren

Dabei machte weder das Alter noch das Geschlecht einen Unterschied und auch ob die Patienten Betablocker nahmen oder nicht spielte keine Rolle: Die Pulsfrequenz von 75 gab den Ausschlag. Wie hoch der Puls war, hing dagegen von zahlreichen Faktoren ab, darunter Krankheiten wie

  • Diabetes
  • COPD
  • Transfusionen
  • ST-Hebungsinfarkte
  • fehlende Betablocker-Therapie
  • und das Geschlecht.