Der richtige Sport beugt stillen Schlaganfällen vor
Untersuchung ergibt um 40 Prozent geringeres Risiko für stillen Schlaganfall bei anstrengendem Sport
Das Fachmagazin "Neurology" stellt in seiner Netzversion eine Untersuchung amerikanischer Experten zu Schlaganfällen bei älteren Menschen vor. Die Wissenschaftler befassten sich vornehmlich mit den sogenannten "stillen Schlaganfällen". Im Gegensatz zur allseits bekannten Version, bei der der Patient deutliche Symptome aufweist, bleibt die stille Variante oftmals unbemerkt.
Nach einem stillen Schlaganfall folgt häufig ein schwerer Schlaganfall
Die Auswirkungen können jedoch ebenso belastend sein. Joshua Z. Willey, Leiter der Forschungsarbeit an der Columbia Universität, erklärt, dass nach einem stillen Schlaganfall nicht nur die Gefahr von Stürzen steigt, sondern auch kognitive Ausfälle vorkommen. Zudem erleiden Menschen nach einem stillen Gehirnschlag weitaus häufiger einen schwereren Schlaganfall.
An der Untersuchung nahmen etwa 1.200 Probanden teil, die noch nie einen Gehirninfarkt verzeichneten. Sie waren durchschnittlich 64 Jahre alt. Die Teilnehmer gaben in einem umfassenden Interview Auskunft über ihr sportliches Training. Nach sechs Jahren wurden erfolgte eine bildgebende Untersuchung. 200 der Probanden hatten zwischenzeitlich einen stillen Gehirnschlag erlitten.
Schweißtreibender Sport wirkt sich positiv auf Risiko für stillen Schlaganfall aus
Diejenigen, die mäßig bis viel Sport betrieben hatten, waren zu 40 Prozent weniger belastet, als die anderen. Selbst Rauchen oder hoher Blutdruck änderten an diesem Vorteil nichts. Wichtig war, dass es sich um schweißtreibende Sportarten, wie Fahrradfahren oder Joggen handelte. Teilnehmer, die spazieren gingen oder Golf spielten, zogen keinen Nutzen in Hinsicht auf ihr Schlaganfall-Risiko.
Natürlich sei auch eine leichte sportliche Aktivität gut für ältere Menschen, betonte Willey. Jeder sollte nach seinen Möglichkeiten Sport betreiben. Eine Auswirkung auf stille Anfälle hat jedoch nur nachhaltige Bewegung.