Der tägliche Salzkonsum beeinflusst die Gefahr auf eine Herzinsuffizienz

Versteckte Salzmengen im Essen - Fertigprodukte, Wurst und Co. belasten das Herz

Von Cornelia Scherpe
19. September 2017

Ist der Herzmuskel geschwächt und kann nicht mehr ausreichend Blut in den Körper pumpen, spricht der Arzt von einer Herzinsuffizienz. Die Gründe hierfür können sehr unterschiedlich sein, doch die Ernährung spielt nachweislich eine große Rolle. Wie stark der Einfluss von Salz aus Nahrungsmitteln ist, haben jüngst zwei Studien mit eindrucksvollen Zahlen belegt.

Beide Untersuchungen fanden in Finnland statt und untersuchten insgesamt 4.630 Männer und Frauen in einer Altersspanne von 25 und 64 Jahren. Im Zeitraum von 1979 bis 2002 wurde bei jedem zu Beginn eine Urinprobe genommen. In diesen Proben bestimmten die Forscher den Salzgehalt. In den folgenden Jahren konnten die Forscher dank des nationalen Registers für Gesundheit nachvollziehen, welche Teilnehmer in den nächsten zwölf Jahren eine Herzinsuffizienz bekamen. Von allen 4.630 Personen waren dies 121 Patienten.

Etwa 5 Gramm Salz täglich sind laut WHO vertretbar

Das Risiko, Teil der Herzinsuffizienz-Gruppe zu sein, war umso höher, je mehr Salzkonsum die Urinprobe angezeigt hatte. Am gesündesten lebten jene Finnen, die maximal 6,76 Gramm Salz am Tag konsumierten. Wer sich in der Gruppe mit bis zu 8,8 Gramm Salz am Tag befand, dessen Risiko war um 13 Prozent größer. Bei einem Konsum bis 10,9 Gramm stieg die Gefahr weiter auf 40 Prozent und lag in der fünften Gruppe (bis zu 13,7 Gramm Salz am Tag) schon bei 56 Prozent. Der Anstieg des Risikos passend zum steigenden Konsum zeigt den kausalen Zusammenhang und macht einen Zufall unwahrscheinlich.

Die Zahlen aus Finnland zeigen, dass ein Salzkonsum bis 6,76 Gramm das Herz nicht zu stark belastet. Das deckt sich nahezu mit der Empfehlung der Welt­gesund­heitsorgani­sation WHO, bei der fünf Gramm Salz am Tag als vertretbar gelten. In Deutschland liegen jedoch viele Menschen deutlich über diesem Wert.

Männer bringen es am Tag auf durchschnittlich zehn Gramm und Frauen auf 8,4 Gramm Salz. Das Problem dabei sind nicht Salzstangen und Co., sondern versteckte Salzmengen. In Fertigprodukten, Fleisch, Wurst und sogar in Milchprodukten und Brot steckt Salz.